Schadstoffe in der Kleidung

Baumwolle, Seide, Leinen − eigentlich handelt es sich dabei um natürliche Materialien. Doch der Schein trügt: Um aus einem Garn Stoff machen und Kleider nähen zu können, muss dieses zunächst mehrere Verarbeitungsschritte durchlaufen. Gerade sehr beliebte Kleidungsstücke wie Jeans sind oftmals mit schädlichen Chemikalien versetzt. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Hosen eine bestimmte Farbe oder ein bestimmtes Muster aufweisen sollen. Die Baumwolle wird gefärbt und gebleicht, was das Zeug hält. Das Ergebnis ist in der Regel ein Kleidungsstück, das mit allerlei Schadstoffen versetzt ist.

Doch nicht nur Jeans stellen ein Problem dar. Vor allem bei der Herstellung von Funktionstextilien kommt eine Vielzahl von Chemikalien zum Einsatz. Schließlich muss Funktionskleidung sehr strapazierfähig und robust sein, dabei aber auch einwandfrei sitzen. Ein weiteres Material, das allgemein als natürlich wahrgenommen wird, ist Leder. Naturbelassen sind die Tierhäute jedoch nie, der Gerbvorgang ist besonders intensiv und findet unter Einsatz zahlreicher Chemikalien statt.

Giftige Farbstoffe in der Kleidung

Die Jeans, die beim Sitzen abfärbt, oder das T-Shirt, das beim Waschen seine Farbe auf alle anderen Kleidungsstücke überträgt: Ohne Farbstoffe kommt Kleidung meist nicht aus. Doch in der Textilindustrie wird nicht nur Farbe eingesetzt, denn beim Färben werden allgemein auch Lösungsmittel, Schwermetalle und Weichmacher verwendet. In Deutschland sind derzeit rund 800 Farbstoffe für Textilien zugelassen, weltweit kommen jedoch 7000 bis 8000 zum Einsatz. Da der größte Teil der Kleidung heute in Ländern außerhalb der Europäischen Union hergestellt wird, ist es bisweilen schwer, die genauen Färbemittel in Erfahrung zu bringen.

Besonders heikel wird die Sache bei Sommer- und Outdoor-Bekleidung. In beiden Fällen müssen die Kleidungsstücke farbecht sein und dürfen ihre Farbe nicht durch Schweiß, Sonneneinstrahlung oder häufiges Waschen verlieren. Kunstfasern werden heute in der Herstellung vieler Kleidungsstücke eingesetzt − sie müssen mit sogenannten Dispersionsfarben gefärbt werden. Diese gelten als besonders giftig und können gravierende gesundheitliche Schäden zur Folge haben.

Welche Auswirkungen können Schadstoffe in der Kleidung auf die Gesundheit haben?

  • Chlor wird zum Bleichen eingesetzt. Ihm haben wir trendige ausgebleichte Jeans und andere coole Stücke zu verdanken. Doch wenn Chlor in die Atmosphäre gelangt, bildet sich Perchlorat. Dieser Stoff kann die Schilddrüse negativ beeinflussen und ist zudem giftig für Mensch und Tier.

"Mikroplastik und Chlor können schädlich für die Haut & Umwelt sein"

  • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Mithilfe von PAK werden Motive auf Textilien aufgetragen. Allerdings gelten diese Stoffe als krebserregend.

  • Formaldehyd: Es ist als Konservierungsmittel bekannt − bei Kleidung bleibt dank Formaldehyd die Oberfläche knitterfrei. Was auf den ersten Blick praktisch scheint, ist schädlich: Formaldehyd gilt als krebserregend und kann Allergien auslösen.

Die Rolle von Mikroplastik in der Kleidung

Kunstfasern werden aus Rohöl hergestellt. Somit sind sie im Grunde genommen nichts anderes als Plastik. Beim Waschen lösen sich kleinste Partikel der Kleidung im Wasser und gelangen somit in die Umwelt. Diese Partikel werden auch als Mikroplastik bezeichnet und stellen eine große Gefahr für alle Lebewesen dar. Über Tiere und Pflanzen findet Mikroplastik seinen Weg auch in unsere Nahrung. An den genauen Auswirkungen von Mikroplastik auf den menschlichen Körper wird noch geforscht, bei Tieren ist es bisher zu Entzündungen gekommen.

Sind Schadstoffe in der Kleidung vermeidbar?

Wenn möglich, sollte man Kleidung mit Öko-Siegel kaufen. Dieses steht für eine bestimmte Qualität und zeugt davon, dass die Kleidung auch bestimmte Kriterien hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit erfüllt. Trotzdem sind auch Kleidungsstücke mit Öko-Siegel nicht ganz unbedenklich. Es lohnt sich, stets das Etikett durchzulesen und sich gegebenenfalls beim Hersteller zu informieren.

Wenn es um Farben geht, sollte man auf überaus grelle Stücke verzichten. Auch schwarze Kleidungsstücke sind belastet, da der Färbeprozess in diesem Fall besonders intensiv ist. Dass ein Kleidungsstück viele Schadstoffe enthält, merkt man zudem am Geruch: Strömt die Kleidung einen chemischen Geruch aus, tut man gut daran, sich nach etwas anderem umzusehen. Eine weitere Möglichkeit, um Schadstoffe in der Kleidung zu vermeiden, ist der Kauf von Second Hand Mode. Da diese bereits mehrfach gewaschen wurde, enthält sie viel weniger Chemikalien als neue Kleidung und ist somit umweltfreundlich.

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