Sein eigenes Zuhause regelmäßig auszumisten, ist mittlerweile eine populäre Lebensphilosophie. Minimalismus ist einer von vielen Namen für dieses Konzept. Wer einige Vorschläge beherzigt, gewinnt neben dem aufgeräumten Haus eine aufgeräumte Seele, denn wie die Künstlerin und Alltagsphilosophin Birgit Medele sagt, erlangt nur innere Klarheit, wer außen Ordnung hält. Der Titel ihres Bestsellers „Leben statt kleben“ bringt die Gegensätzlichkeit beider Lebensweisen auf den Punkt. Wer unordentlich ist, kann sich nur schlecht von materiellen Dingen trennen und hält zwanghaft an ihnen fest. Wem die Trennung von materiellen Dingen leicht fällt, der besitzt hingegen die wertvolle Fähigkeit, loszulassen. Diese ist die Voraussetzung für eine Emanzipation von der Vergangenheit und für eine größere Offenheit gegenüber den Eindrücken der Gegenwart. Was für Erwachsene wichtig ist, gilt für Kinder umso mehr, zumal insbesondere Kindern Klarheit und Orientierung bei der Lebensbewältigung weiterhelfen.
Ausmisten geht über das alltägliche Aufräumen hinaus. Der Hang zum Sammeln und Horten steckt tatsächlich tief im genetischen Code des Menschen. Für den Urmenschen in der Steinzeit war das Aufbewahren von Werkzeugen, Kleidung und Nahrungsmitteln eine Frage von Leben und Tod. Heute jedoch, wo das Fehlen bestimmter Gegenstände in den wenigsten Fällen mit existentieller Not verbunden ist, gibt es keinen Anlass mehr, an dieser Prägung festzuhalten.
Es ist wichtig, dass schon Kinder lernen, Sachen auszusortieren, mit denen sie nicht mehr spielen. So machen sie die Erfahrung, dass weniger häufig mehr ist. Und wenn man den ausgemisteten Gegenstand doch eines Tages wieder benötigt, kann man ihn schnell wieder besorgen - im besten Fall secondhand.
Kinder erhalten oftmals Geschenke in einem Ausmaß, dass ihr Zimmer fast aus allen Nähten platzt. Geschenke gibt es zu allen möglichen Anlässen, zum Geburtstag, zu Weihnachten, zu Ostern, zum Schulbeginn, zur Kommunion, zur Konfirmation, zum Namenstag oder auch nur, wenn wieder einmal Verwandte zu Besuch kommen. Natürlich freut sich jedes Kind über neue Spielsachen.
Dabei wird aber häufig vergessen, dass ein überladenes Spielzimmer den kindlichen Spieltrieb behindert, weil allzu viele Reize von den verschiedenen Spielsachen ausgehen und die kindliche Aufmerksamkeit absorbieren. Dies geht wiederum zu Lasten von Konzentration und Kreativität und damit von Grundeigenschaften, die nicht nur im Kinderzimmer wichtig sind. Außerdem lernen Kinder durch die Konzentration auf das Wesentliche in ihrem Lebensraum, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden.
Zudem ist es viel schwieriger, einen vollgestopften Raum aufzuräumen als einen, in dem sich nur wenige Gegenstände befinden. Ist der Stauraum erschöpft, verbringt man viel Zeit damit, Ordnung zu halten oder nach etwas zu suchen.
Auch Kinder haben das Recht auf Vertrautheit und Privatsphäre, weswegen es für Eltern ein Tabu sein sollte, eigenmächtig das Spielzeug zu entsorgen. Dies würde das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind untergraben. Die lohnende Alternative besteht vielmehr darin, dem Kind die Notwendigkeit des Vorgangs zu erläutern und mit ihm zu überlegen, von welchen Sachen es sich trennen kann.
Da viele Kinder sich mit ihren Spielsachen identifizieren, ist es ratsam, aussortiertes Spielzeug nicht sofort zu beseitigen, sondern es für einen festgelegten Zeitraum in einer Art Probekiste zu evakuieren. Dies nimmt dem Vorgang die Härte der Endgültigkeit. Erst wenn das Kind nach diesem Zeitraum tatsächlich feststellt, dass es das Spielzeug nicht mehr benötigt, kann es entsorgt, verschenkt oder verkauft werden.
"Auch Kinder haben das Recht auf Vertrautheit und Privatsphäre, weswegen es für Eltern ein Tabu sein sollte, eigenmächtig das Spielzeug zu entsorgen."
Da der Mensch als soziales Wesen zu Empathie fähig ist, hilft es ebenfalls, das Kind mit dem Hinweis zum Ausmisten zu motivieren, dass mit dem Spielzeug andere Kinder glücklich sein werden. In diesem Sinne können Kunden beim Re-Commerce-Unternehmen momox zum Beispiel Kinderbücher verkaufen. Auch CDs, DVDs, Videospiele oder Hörbücher können verkauft werden. momox verkauft die gebrauchten Kindersachen an andere Kunden weiter, deren Kinder Freude daran haben werden.
Wie bei vielen anderen Vorgängen auch hilft bei der Inventur eine Struktur. So bietet es sich zunächst an, das Spielzeug im Kinderzimmer nach vier Kategorien zu sortieren:
Sachen, die behalten werden
Sachen, die in die Probekiste kommen
Sachen, die verschenkt oder verkauft werden
Sachen, die entsorgt werden
Da Spielsachen oft mit persönlichen Erinnerungen und Emotionen verknüpft sind, neigen viele Kinder dazu, eine Entsorgung abzulehnen. Die meisten Kinder möchten lieber alles behalten, auch wenn sie unverhältnismäßig viel Spielzeug besitzen – und darunter so einiges, dass sie schon seit Längerem nicht mehr benutzen. Eine Bewertung lässt sich schon dadurch vornehmen, dass man bedenkt, wie viele Geschenke von entfernten Verwandten das Kind gar nie interessiert haben und wie viele Spielsachen schon einige Jahre alt sind, sodass das Kind diesen längst entwachsen ist. Erschwerend ist der Umstand, dass Kinder ihr Spielzeug als Teil der Lebenswirklichkeit sehen, sodass die Abgabe von Spielsachen als Verlust wahrgenommen werden kann. Gegenüber diesen Bedenken hilft etwa die Frage, wie oft das Kind mit einem bestimmten Spielzeug in der letzten Zeit gespielt hat. Wenn dem Kind bewusst wird, dass es bestimmte Dinge nie benutzt, kann es einsehen, dass es sinnvoll ist, sich davon zu trennen.
"Es ist wichtig, dass schon Kinder lernen, Sachen auszusortieren, mit denen sie nicht mehr spielen."
Auch wenn nicht gerade eine Inventur im ganzen Haus ansteht: Das Spielzimmer sollte immer dann aufgeräumt werden, wenn sich so viele Dinge angesammelt haben, dass die Unordnung innerhalb von kürzester Zeit wieder Überhand gewinnt. Überhaupt: Damit nicht so schnell das große Chaos ausbricht, hilft es, mit dem Kind die Vereinbarung zu treffen, dass es sein Spielzeug nach der Benutzung wieder an seinen Platz legt. Dass Kinder sich selten gewissenhaft an diese Regel halten, wissen die meisten Eltern aus eigener Erfahrung. Trotzdem schafft diese Grundregel einen ersten Orientierungsrahmen.
Außerdem nützt bei der Gestaltung des Kinderzimmers eine übersichtliche Struktur, zum Beispiel mit einem Schlafplatz, einer Leseecke, einer Tobekammer, einem Schrank für die Bekleidung usw. Anhaltspunkte für eine bessere Übersichtlichkeit gibt es genug. Sinnvoll zur Vermeidung von Frust und Streit ist es auch, das Kind für das Aufräumen nicht aus dem Spiel zu reißen, sondern ihm lediglich zu verstehen geben, dass es danach sein Kinderzimmer aufräumen sollte.
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