Der Umweltschutzorganisation WWF zufolge produziert jede Person in Deutschland im Durchschnitt etwa 12.300 Kilogramm Kohlenstoffdioxid pro Jahr. Langfristig klimaverträglich wären aber nur etwa 1000 Kilogramm pro Person und Jahr. Um deine CO2-Bilanz zu verbessern, kannst du einiges tun: Oft mit dem Fahrrad fahren, Müll vermeiden und häufiger auf Fleisch verzichten.
Aber vielleicht fällt es dir manchmal schwer, dich im Alltag immer nachhaltig zu verhalten. Du gehst zum Beispiel spontan nach der Arbeit in den Supermarkt und musst eine Tüte kaufen. Oder dir fällt es einfach noch schwer, auf Schnitzel und Steak zu verzichten.
Durch Gewohnheiten können wir uns positive Verhaltensweisen antrainieren. Dabei helfen schon kleine Veränderungen, zum Beispiel immer eine faltbare Stofftasche dabei zu haben oder offen zu sein, neue, vegetarische bzw. vegane Rezepte auszuprobieren. Es geht nicht um Perfektion, jeder einzelne Schritt zählt. Eine gute Möglichkeit, um effektiv zur Nachhaltigkeit beizutragen, ist es, Second Hand Ware zu bevorzugen.
Laut dem Umweltbundesamt geben wir in Deutschland jeden Monat pro Person durchschnittlich 78 Euro für Bekleidung und Schuhe aus. Pro Jahr entspricht das etwa 18 Kilogramm an Bekleidung. Dabei beeinflusst jeder Neukauf unser Klima indirekt, weil mehr Ressourcen wie Energie, Öl oder Wasser sowie Produktions- und Verpackungsmaterial benötigt werden.
Wusstest du, dass es ca. 170 Badewannen voll Wasser braucht, um ein Kilogramm Baumwolle zu gewinnen? Für die Herstellung einer normalen Hose sind somit 15 Wannen Wasser erforderlich. Auch der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln im Baumwollanbau schädigt die Umwelt sowie nützliche Insekten. Außerdem gelangen diese giftigen Substanzen ins Abwasser.
Aber auch künstlich gewonnene Stoffe wie Polyester oder Elasthan sind leider nicht besser. Durch den Abrieb der Chemiefasern beim Waschen entsteht Mikroplastik. In Deutschland werden schätzungsweise insgesamt 80 bis 400 Tonnen Mikropartikel jährlich durch Kleidung freigesetzt.
Hinzu kommt der enorme CO2-Ausstoß. Der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zufolge produziert die Modeindustrie rund 2,1 Milliarden Tonnen CO2. Das sind mehr als 4 Prozent des weltweiten Gesamtausstoßes und mehr als alle Flugreisen sowie Kreuzfahrten zusammen. Mit dem Erwerb von gebrauchter Kleidung schonst du daher unsere Erde.
„Auf jeden Fall!“ sollte die Antwort lauten, denn Berührungsängste sind unbegründet. Selbst Neuware ging durch viele Hände und im Hotel haben die meisten wohl auch keine Probleme damit, dass sie in Bettwäsche schlafen oder Handtücher verwenden, die nicht nagelneu sind.
Wasche oder reinige deine gebrauchte Kleidung einfach, bevor du sie trägst, dann ist alles in Ordnung. Übrigens: Second Hand Kleidung ist viel besser für die Haut, da chemische Rückstände bereits herausgewaschen wurden. Daneben schont sie natürlich auch den Geldbeutel. Noch ein Grund, warum Second Hand im Trend liegt.
Auch Musikhören oder Filmeschauen kann klimaschädlich sein, denn die Herstellung von CDs, DVDs und anderen Medien verursacht einen hohen CO2-Fußabdruck. Auch hier werden Ressourcen und Energie verbraucht. Dazu kommen die langen Transportwege.
CDs und DVDs bestehen überwiegend aus dem Kunststoff Polycarbonat, Schallplatten aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC). Für beide Kunststoffe wird die begrenzte Ressource Erdöl benötigt. Laut der Universität Keele in Großbritannien fallen bei der Herstellung einer Schallplatte 0,5 Kilogramm CO2 an. CDs setzen 2 Kilogramm CO2 pro Einheit frei. Ein Wert zum Vergleich: Ein Auto erzeugt pro verbrauchtem Liter Benzin etwa 2,4 Kilogramm CO2.
Auch Streaming von Songs oder Filmen ist nicht unbedingt besser. Zwar fällt kein Müll an, aber der Energieverbrauch ist hoch, da die Server der Anbieter rund um die Uhr auf Hochtouren laufen. Einer US-amerikanischen Studie vom Lawrence Berkeley National zufolge verbrauchen sowohl Streaming als auch eine per Post gelieferte DVD rund 400 Gramm CO2 je Filmstunde. Würde man mit dem Auto zum DVD-Laden fahren, läge die Belastung sogar bei 600 Gramm CO2 je Filmstunde.
Und wie sieht es mit dem Konsum von Literatur aus? Papier scheint zwar umweltfreundlicher als Plastik zu sein, da es sich besser recyceln lässt, aber die Papierindustrie ist eine der größten Energieverbraucher in Deutschland. Laut dem Ökoinstitut Freiburg wird bei der Herstellung von einem Buch in der Größe A5 mit etwa 200 Seiten fast 1 Kilogramm CO2 freigesetzt. Daneben ist auch der Wasserverbrauch hoch.
Die Ökobilanz verbessert sich generell erheblich, wenn die Nutzungsdauer verlängert wird. Daher ist es viel umweltschonender, gebrauchte Medien und Kleidung zu kaufen und so den Ressourcenaufwand auf mehrere Personen zu verteilen. Wenn du also das nächste Mal eine neue Hose, ein Buch oder eine CD brauchst, sage gedanklich „Stop“ und schaue erst einmal nach, ob du die benötigte Ware auch second hand kaufen kannst. Bei medimops und momox fashion findest du eine große Auswahl an gebrauchten Medien und Kleidung.
Wir fliegen mehr, shoppen mehr, kaufen billiger. Haben wir den Umweltschutz etwa aus den Augen verloren? Ein kleiner Wachrüttler von momox.
Was können alte Vinylplatten, Bücher, CDs und Kassetten, was Streaming und Smartphone nicht können? Wir haben nachgeforscht. Darum werden alte Medien einfach nicht alt.
Bevor du gleich die Flohmärkte, Retro-Boutiquen und Onlineshops nach gebrauchten Büchern, Möbeln und Kleidungsstücken durchstöberst, wollen wir dir noch etwas mit auf den Weg geben – unseren Secondhand-Shopping-Guide für Anfänger:innen.